Belle de Nuit

Boh, war ich ärgerlich. Auf die Welt. Auf die Anweiser. Vort allem aber: auf mich. Es hätte so schön sein sollen: Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang wollte ich auf dem Top of the Rock sein, die Spiegelungen und Lichtbrechungen der untergehenden Sonne fotografieren und die Dunkelheit ganz langsam in diese nicht müde werdende Stadt kriechen sehen. Und dann das: Ich hatte mich verrechnet.

Hatte einfach die Zeitumstellung vergessen, als ich am Freitag das Ticket für Montag (3.11.) gekauft hatte. Blöde aber auch. Es war zwar noch hell, als ich um 17 Uhr den Turm betrat, aber als ich erst 40 Minuten später auf der Aussichtsplattform ankam, da war es schon Nacht. Dazwischen eine minutenlange Fahrt in die 67 . Etage und eine gefühlte Ewigkeit Wartezeit vor den Fahrstühlen bei nervigen Informationsvideos in der Schleife. Es dauerte lang, es war voll, mir war heiß.

Doch dann dies:

nacht_1Du siehst sofort, dass meine Kamera die Schönheit nur sehr unzureichend einfängt. Sie hat es sogar geschaftt, aus dem völlig klaren Anblick diese Skurrilität zu zaubern:

nacht_2

Aber wenn Du und ich die Augen schließen, dann können wir das Motiv oben zusammen ganz deutlich sehen, nicht wahr? Und sind zusammen vollkommen überwältigt.  Der Augenblick bleibt.

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