Eine der beeindruckendsten Qualitäten von New York City ist die Fülle. Hier gibt es ALLES!. Bedeutet aber auch – du musst dich entscheiden. Seit dem ersten Aufenthalt ist NYC für mich die ultimative Übung in „Was-will-ich“. Und zwar genau jetzt. Beim nunmehr fünften Aufenthalt seit 2011 kann ich stolz sagen: Lesson learned. Beweis? Der erste Tag.
Diesmal reise ich in Begleitung. An meiner Seite die wunderbare Ilka, die ich in beruflichen Zusammenhängen kennen- und schätzen gelernt habe und die sich schon im Vorfeld bei den Vorbereitungen als ideale Reisebegleiterin erwiesen hat. Es läuft wirklich alles geschmeidig für uns.
Wir zwei sind also ohne Zwischenfälle geflogen, konnten in fünf Minuten die Passkontrolle hinter uns lassen (wie wir das geschafft haben, liest du in einem anderen Beitrag in wenigen Tagen) und hielten wenig später tatsächlich unsere Koffer in der Hand. Die kurze Organisiererei des Shuttles – obwohl im Vorfeld gebucht – fällt da nicht ins Gewicht. Auch die kurze Warterei nicht, schließlich waren wir am Ziel angekommen und begeisterten uns gegenseitig durch breites Grinsen.
137 Orte hatten Ilka und ich bei Google Maps vorab gespeichert. Also hatten wir genug „Futter“ für die nun vor uns liegenden 13 Tage. Wir hatten uns vorgenommen, diese aber nicht abzureißen, sondern als Inspirationen zu nutzen und offen für alles Spontane zu sein. Von Moment zu Moment zu entscheiden und keine Pläne zu machen. Nur so, davon bin ich überzeugt, breitet sich die besondere Qualität – siehe oben – von New York City aus. Es gibt hier nicht wirklich „Must sees“. Alles ist es wert, angeschaut, aufgenommen, erspürt und erobert zu werden. Ist das nicht wundervoll?
Wir starteten also mit einer ruhigen Austauschrunde im Bett in den ersten richtigen Tag. Haben uns Zeit genommen füreinander. Wenn man schon zu Zweit reist, eine zauberhafte Erfahrung in Vertrauen.
Auf der Basis ging es dann zum Frühstück. Das Hotel offeriert nur freien Kaffee ab sieben Uhr, aber kein Frühstück. Wir also zu „Hudson Bagels“ in der 9th Avenue, nur wenige Schritte vom Hotel entfernt. Wir hatten nämlich Lust auf Bagels. Ein echt leckeres Erlebnis.
Nach dem ausgiebigen Frühstück mit Bagel, Kaffee, Saft und Obst lachte uns die Sonne an. Also entschieden wir uns für einen Spaziergang durch die Straßen und Avenues. Schaufensterbummel sagte man früher. Allerdings mit dem Sidekick des „hoch-guckens“. Jau, Mama, diese Lektion habe ich auch gelernt. Wäre ja auch dumm, in NYC den Blick stoisch auf Augenhöhe zu belassen.
Unser Ziel: Das Mega Kaufhaus Macy’s. Eine Ikone. Theoretisch. Denn die Suche nach einer Mütze für mich, passend zu meinem Schal, und Strumpfhosen, passend zu einem Kleid, endete mit leeren Händen. Die Ikone ist in der Krise des Einzelhandels gestrandet. Auffällig viele Kassen unbesetzt, auffällig wenig Publikum, auffällig wenig Auswahl in manchen Abteilungen. Wir gingen ernüchtert und spürten, jetzt muss ein Highlight her.
Das war dann das Empire State Building, nur wenige Schritte vom Kaufhaus entfernt. Das ich seit „Sleepless in Seattle“ immer schon mal sehen wollte. Ultimativer Happy-End-Ort einer ultimativen Liebesgeschichte. Das Erlebnis war genau das Highlight, das wir erhofft hatten. Dazu später mal mehr.
Da das Wetter immer noch schön – obwohl leider recht windig in den Avenues – war, schlenderten wir die 5th Avenue Richtung Big Bus Zentrale am Times Square. Unsere nächste Entscheidung war nämlich eine Fahrt mit dem Hop-on-Hopp-off-Bus. Mal nicht stehen, gehen, Füße bewegen, sondern gemütlich sitzen war unser Begehr. So viel vorab: gemütlich war es nicht – wir saßen im Cabriobus ganz vorne, also oben und damit im Wind. Und die Fahrt war, naja. Knapp vorbei ist auch daneben. Schade. Auch dazu später mal mehr.
Nächste Entscheidung, als wir wieder am Times Square waren: Essen! Was du tunlichst nicht am Times Square machen solltest. Es sei denn, du bist Fan der Hard Rock Cafes. Alle anderen Restaurants und Imbisse solltest du meiden. Wir also weiter. Viele Blicke später auf außen aufgestellte Speisekarten, saßen wir bei einem gemütlichen, weil warm temperierten Italiener und genossen Wein, Umgebung und die Nudeln.
Und das wohlige Gefühl, die Fülle des ersten Tages für uns perfekt ausgekostet zu haben. Was du hier in wenigen Minuten liest, hat uns von 9 bis rund 19 Uhr beschäftigt. Wir waren im Magen satt, unser Aufnahmespeicher war voll, wir spürten unsere Füße, und eine gewisse Bettschwere. Die wenigen Schritte ins Hotel in der 48th Street schlenderten wir glücklich zurück.
Ein spannender Bericht. Der macht Appetit auf mehr.
Das ist mein Problem.ich switch jetzt hin und her zwischen Dörte Behrmamn, Boris Herrman, und mit deiner Mutter möchte ich auch noch hin und wieder chatten.
Da muss ich aufpassen, dass die normalen Tsgespflichten nicht liegen bleiben.
Dir,und deiner Freundin wünsche ich noch viele spannende Tage. Ich werde das verfolgen.
Liebe Grüße Dandy
Moin Dandy, ja, das Leben kann so anstrengend sein ;-)Im Ernst, genieße die Gefälligkeiten, die du gerade im Leben hast. Freut mich, dass Boris Herrmann und ich bei dir auf einer Welle segeln. Herzlichen Dank dafür. LG Dörte