Liebenswertes Fort Greene

Schmale Alleen, niedrige Häuser aus Ziegeln mit großen Fenstern und steilen Eingansgstufen, zahlreiche inhabergeführte Shops und einen Park für Jogger, Hundebesitzer, Familien und Erholungssuchende – Fort Greene ist einer der „langsamen“ Stadtteile in New York. Mittenmang Brooklyn liegt es verkehrstechnisch gut und so habe ich mir in dieem jahr hier ein Zimmer via Airbnb genommen. Eine gute Wahl.

Ein Krieg als Auslöser

Die Geschichte der USA ist ja so alt noch nicht, aber vieles, was auch in New York historisch zu nennen ist, hat mit den Anfängen der Nation zu tun. So auch der Stadtteil Fort Greene. 1776 stießen hier die Engländer auf die Aufständische Armee, um nach zwei Tagen größter Schlachterei die Stadt zu nehmen. Doch ein General Nathaniel Greene muss sich ganz ordentlich verhalten haben, obwohl er mit dem Obersten Herren, George Washington, das Feld räumte. Mehr als 11.000 Männer, Frauen, Kinder bekamen sie nicht mit auf die sichere Seite in New Jersey – also im Westen von New York, hinter dem Hudson River. Denn die wurden von den Engländern in so genannten „Prison Ships“ in der Bay gefangengehalten. Die meisten verstarben. So ganz erschließt sich also nicht, warum Greene dann später Namensgeber des Stadtteils wurde.

Friedliche Zeiten heute

Wer heute durch den Stadtteil strollt, der findet eine Multikulti-Area, voll mit Restaurants, Delis, inhabergeführten Dienstleistungsunternehmen. Und mit Hunden. Die New Yorker sind ja verrückt nach Hunden, aber so viele, wie ich hier schon in der ersten halben Stunde meines Spaziergangs erlebt habe, schaffen selbst die Menschen in Manhatten nicht. Alle Sorten, groß, klein. Super erzogen, Leinenhalter stets mit Schietbüdel bereit. Denn sauber sind sie hier, die Fort Greenes.

Samstags ist immer „Farmers Market“ in einer Ecke des Parks. Sehr beliebt bei allen, die gern kochen. Und das waren so einige, wie ich schnell feststellen konnte.

Tatsächlich verwundert die Vielfalt und die Kauflust. Klar, es gibt in jedem Apartment eine Küche – aber keiner meiner Gastgeber hat sich bislang groß durch Kochen hervorgetan. Das erklärt, warum es in deren Wohnung keine Esstische gibt. Wertvolle „Familytime“ findet wohl woanders statt. Tatsächlich sind auch die Straßen Fort Greenes voll mit Restaurants aller Ethnien, so dass die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden wahrscheinlich dort ihren Ort hat. Andererseits muss es aber doch zahlreiche New Yorker geben, die Freude an der selbsterstellten Mahlzeit hat.

Englischer Charme: Brownstone Houses

Berühmt und beliebt ist Fort Greene für die besondere Architektur der Wohnhäuser, den sogenannten Brownstone Houses. Brauner Sandstein, verarbeitet in höchstens dreigeschossigen Reihenhäusern mit steilen Zugangstreppen und meist gußeisernen Treppenläufen. Falls Du so ein romantisch aussehendes Haus kaufen möchtest, musst du mit mindestens 1 Million Dollar rechnen. Jupp. Ich wohne gerade in so einem Haus, allerdings hat dies keine Treppe, sondern der Zugang geht drei Stufen nach unten, bevor ich eine ziemlich schmale und sehr steile Treppe nach oben steigen muss. Die Wohnung? Klein, zwei Schlafzimmer – eines ohne Fenster (meines) – Wohnzimmer, Küche, Bad (beides auch ohne Fenster). Nett, weil schöne Böden, interessanter Grundriss.

Insgesamt finde ich den Stadtteil bisher sehr schön und spannend. Eine wirklich gute Wahl für den Aufenthalt dieses Jahr.

Falls Du mehr über den Park wissen möchtest: Website Fort Green Park

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